Bei strahlendem Herbstwetter machte sich eine Wandergruppe auf den Weg, um die geschotterte Strecke der alten Eisenbahn nach Grafhorst / Oebisfelde zu folgen, aber in Scheppau war das Ziel des Tages erreicht. Auf Initiative des SPD Ortsvereins Destedt um den Vorsitzenden Matthias Böhnig hatten sich wanderfreudige Bürgerinnen und Bürger gefunden, um auf der alten Bahnstrecke eine Herbstwanderung zu unternehmen.

Brombeeren und junge Birken säumten den Bahndamm und senkten das Tempo.
Der Bereich hinter Scheppau war dann so von Dornengestrüpp bewachsen, dass die Teilnehmer auf die Ackerrandstreifen oder Wiesen ausweichen mussten. Dunja Kreiser, Landtagsabgeordnete der SPD freute sich über diese bewegte Art der Politikvermittlung.
Bei einigen Stopps kam man ins Gespräch und da ging es vornehmlich um die Weiterentwicklung des Nahverkehrs in der Gemeinde Cremlingen. Dunja Kreiser steuerte die Informationen der Förderbereiche hinzu, denn für die Infrastruktur gäbe es Mittel von der EU, Landesmittel und auch von dem Großraumverband. Der Verband spiele da eine erhebliche Rolle. Die Dorfentwicklung dürfe aber bei den Fördermitteln nie isoliert betrachtet werden, da hier auch die Nachhaltigkeit der Projekte stets im Zentrum stehen müssten. Damit sollen kurzfristige Maßnahmen vermieden werden und immer mehrere Dörfer im Blick haben. Der Großraumverband würde jetzt darauf setzen, dass die Busse öfter fahren würden, aber viele Teilnehmer beklagten sich auch über den frühen letzten Bus unterhalb der Woche.
Ganz in diesem Sinne war dann auch noch der Beitrag des ehemaligen Bürgermeisters aus Cremlingen Eckehard Müller, der als ehemaliger Bahnmitarbeiter die frühere Strecke betreute und zahlreiche Informationen beisteuerte und Anekdoten erzählte. Seine alte Forderung, dass die Buslinie 452 Gardessen bis nach Schandelah führen solle, damit man auch die Bahnanbindung nutzen könne, wurde von den Teilnehmern der Gruppe unterstützt.
Diese Forderung könnte dann auch noch mehr Sinn ergeben, wenn die Weddeler Schleife ein zweites Gleis bekommen würde, mit dem die Einwohner der Einheitsgemeinde den täglichen Stau nach Wolfsburg umgehen könnten. Das würde auch die Attraktivität der Cremlinger Gemeinden stärken, war man sich einig.
Von dieser „Zukunftsmusik und Zukunftsvorstellungen“ ließen sich die Teilnehmer das Picknick schmecken, denn der Wandel der Verkehrsmittel wird in den kommenden Jahren möglicherweise ein hohes Tempo einnehmen, mutmaßten die interessierten Teilnehmer.