Wohin steuert die Rente?
Wie funktioniert unser Rentensystem? Wie kam es in die heutige schwierige Lage und wie kann man es wieder stabilisieren? Diesen Fragen gehen die SPD-Mitglieder Thomas Klusmann, Wilfried Ottersberg und Matthias Franz seit einiger Zeit nach.
„In zahlreichen Gesprächen fanden wir heraus, dass viele Menschen nicht wissen, wie unser umlagefinanziertes Rentensystem funktioniert und wo die Probleme liegen. Hier gibt es viel Aufklärungsbedarf.“ fasst Wilfried Ottersberg, der sich für die SPD im Thema Rente kundig gemacht hat, seine Erkenntnisse zusammen. Umlagefinanziert heißt, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zahlen monatlich ein und die Rentnerinnen und Rentner beziehen dieses Geld sofort. Der Vorteil ist, dass sich Verbesserungen der Einnahmesituation, z.B. durch die Tariferhöhungen der letzten beiden Jahre, auch unmittelbar auf die Renten auswirken.
Mit den kürzlich beschlossen Verbesserungen der Rente scheint tatsächlich etwas mehr Licht am Horizont, zumindest bis zum Jahr 2025. Ab dann gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Es ist also höchste Zeit, sich für eine zukunftssichere und solidarische Rentenfinanzierung einzusetzen.
Nach der Jahrtausendwende sah die Politik eine Chance, durch die Privatisierung der Rente ein Stück des Renditekuchens der Kapitalmärkte für die Altersvorsorge der Menschen abschneiden zu können. Das hat sich als Irrtum herausgestellt. Die Finanzbranche hat gut daran verdient, wirklich verbessert hat sich nichts. Die Privatisierung der Rente ist für Rentenbezieher sogar kontraproduktiv. „Auch die SPD ist damals einer Fehleinschätzung unterlegen und hat daraus gelernt.“ so der SPD-Gemeindeverbandsvorsitzende Matthias Franz.
„Es gibt einige gute Vorschläge zur Stabilisierung der gesetzlichen Rente, die in anderen Teilen Europas praktiziert werden und über die müssen wir sprechen.“ meint Thomas Klusmann, Vorsitzender der Wolfenbütteler SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA). Hierfür konnte er kürzlich Gunter Wachholz, einen anerkannten Kenner der Materie gewinnen. Bei einem gemeinsamen Besuch einer AfA-Veranstaltung zum Thema Rente kamen die drei Cremlinger SPD-Mitglieder mit Gunter Wachholz ins Gespräch. Ergebnis: Anfang des Jahres 2019 wird er als Gast bei einer öffentlichen Veranstaltung des SPD-Gemeindeverbands Cremlingen „Wohin steuert die Rente?“ informieren.
„Es ist allhöchste Zeit, dass wir über das Thema gesetzliche Rente genauso leidenschaftlich sprechen, wie über Fussball.“ fassen Thomas Klusmann, Wilfried Ottersberg und Matthias Franz ihre Hoffnung zusammen. „Und am Ende muss mehr dabei herauskomme, als bisher in Rede steht.“