Kaum wahrgenommen von der Öffentlichkeit plant das niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eine Änderung des Landesraumordnungsplans (LROP). Das Vorbehaltsgebiet Rohstoffsicherung (Ölschiefer) bei Schandelah und Hondelage soll zu einem Vorranggebiet werden.
„Kein Ölschieferabbau!“ ist schon seit Jahrzehnten ein wichtiges Anliegen des SPD-Ortsvereins Schandelah und für dessen Ortsvereinsvorsitzenden Bernd Telm ein Grund, zu einem Informationsgespräch einzuladen und an verschieden Stellen Unterstützung zu erwirken. Schon in den Eröffnungsbeiträgen der Eingeladenen, den SPD-Landtagsabgeordneten Dunja Kreiser und Marcus Bosse, dem Gemeindebürgermeister Detlaf Kaatz, der Ersten Verbandsrätin des Regionalverbands Großraum Braunschweig Manuela Hahn, dem Vorsitzenden der SPD-Ratsfraktion Dr. Peter Abramowski und dem SPD-Gemeindeverbandvorsitzenden Matthias Franz, war die inhaltliche Einigkeit deutlich.
„Der Gemeinderat sprach sich kürzlich in einer Resolution gegen die Festlegung des Vorranggebiets und sogar für eine Streichung des Vorbehaltsgebiets aus.“ berichtete Detlef Kaatz „Die Gemeinde wird dem entsprechend einige Hebel in Bewegung setzen.“
„Ölschieferabbau, egal ob im Tagebau oder im Aufschluss durch Fracking, ist eine ökologische Katastrophe und somit nicht hinnehmbar. Der Schaden für die Natur und die Menschen wäre beträchtlich. Die Hintertür im LROP muss endgültig abgeschafft werden.“ fasste Bernd Telm den Standpunkt der SPD zusammen. Die Unsinnigkeit eines Ölschieferabbaus bei Schandelah, sowohl aus ökologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht, wird auch beim Regionalverband Großraum Braunschweig gesehen.
Tatkräftige Unterstützung sagten die SPD-Landtagsabgeordneten Dunja Kreiser und Marcus Bosse zu, im Ministerium und über ihre Möglichkeiten als Parlamentsmitglieder, Ergebnisse im Sinne der Gemeinde Cremlingen und des Ortes Schandelah einzufordern.
„Wir bleiben bei diesem Thema, trotz der aktuellen Krise, am Ball und werden der Öffentlichkeit berichten.“ sagte der Initiator des Treffens, Bernd Telm, abschließend mit Blick in die Zukunft.