von Burkhard Wittberg, SPD-Fraktion im Rat der Gemeinde Cremlingen
Cremlingen Eine moderne Infrastruktur eines Glasfasernetzes ist die Basis für zukunftsweisende Projekte in 2020 bis 2025 beim Breitbandausbau im Landkreis Wolfenbüttel. In der Gemeinde Cremlingen wird seit diesem Jahr die Infrastruktur dafür erweitert. Mitglieder der SPD-Fraktion im Gemeinderat Cremlingen verschafften sich vor Ort einen Überblick.
Der Landkreis Wolfenbüttel gemeinsam mit htp ist seit 2012 wegweisend unterwegs, um die Ortsnetze an das Breitbandnetz anzuschließen. Schon heute können Bandbreiten bis zu 100 Mbit/s im Download durch Vectoring erreicht werden. Seit Oktober 2020 bis voraussichtlich Ende 2021 erfolgt die Nachverdichtung des Glasfasernetzes in den unterversorgten Gebieten des Landkreises Wolfenbüttel. Ein Gebiet gilt als unterversorgt, wenn dort aktuell durch keinen privaten Anbieter eine Geschwindigkeit von 30 Mbit/s im Download bereitgestellt wird oder ein hierfür erforderlicher Ausbau nicht angekündigt worden ist. „Auch in der Ortschaft Cremlingen freuen wir uns darüber, dass dieser Unterversorgung gegengesteuert wird“, resümierte Ortsbürgermeister Jens Drake.
Neben dem Anschluss der Ortsnetze an das Glasfasernetz könnten auch noch die Behördennetze genannt werden, denen es dann ermöglicht wird, mit Bandbreiten bei Bedarf im Gigabitbereich zu arbeiten.
Insgesamt dürfen im Landkreis Wolfenbüttel 531 Adressen unter Zuhilfenahme von Fördermitteln des Bundes (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur über die atene KOM GmbH) und des Landes (Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr über die NBank) unter anderem, angeschlossen werden. Darin enthalten sind 18 noch nicht versorgte Schulen sowie Gewerbebetriebe und Privathaushalte. Ziel ist die Versorgung mit schnellem Internet, bei Bedarf auch mit hohen symmetrischen Bandbreiten (>1 GBit/s). Besonders beachtenswert ist, dass auch sehr entlegene Gebäude mit Glasfaser angeschlossen werden, die aus wirtschaftlichen Gründen niemals über private Anbieter erschlossen werden würden. Die Förderung beträgt insgesamt 75 % für die 531 Adressen (50 % vom Bund und 25 % vom Land Niedersachsen).Das ehemalige Kreistagsmitglied Joachim Eichenlaub erläuterte, dass die Gremien auf Landkreisebene hier sehr nachhaltig und zukunftsorientiert arbeiten.
Der Landkreis und die Gemeinden/Samtgemeinden beabsichtigen, eine Infrastrukturgesellschaft mit einem Provider zu gründen. Diese Infrastrukturgesellschaft wird den Namen „Netzgesellschaft Braunschweiger Land mbH“ tragen. Ziel ist es, dass in den nächsten Jahren sämtliche Haushalte im Landkreis Wolfenbüttel einen Breitbandanschluss erhalten sollen/können. Das primäre Ziel ist es durch Eigenregie bzw. durch die Infrastrukturgesellschaft eigenwirtschaftlich den Glasfaserausbau voranzutreiben.
Perspektivisch setzt der Landkreis Wolfenbüttel auf die komplette Erschließung aller Gebäude im Landkreis mit Glasfaserkabeln. Dazu bedarf es auch der Unterstützung durch Förderrichtlinien des Bundes und des Landes Niedersachsens, die Gigabitbandbreiten ermöglichen. Das Ziel der Bundes- und Landespolitik ist die Versorgung aller Haushalte bis zum Jahr 2025 mit Gigabitgeschwindigkeiten über Glasfasertechnik. An der Umsetzung dieses Zieles möchte der Landkreis Wolfenbüttel an vorderster Front mitwirken. Und selbstverständlich unterstützt auf Gemeindeebene die SPD-Fraktion dieses Ziel. Burkhard Wittberg, Mitglied im Umwelt-, Planungs- und Energieausschuss, der Gemeinde Cremlingen unterstützt die Aussage der Landrätin Christiana Steinbrügge die hierzu sagte: „Der Ausbau unseres Breitbandnetzes ist das wichtigste Infrastrukturprojekt des Landkreises. Digitalisierung schafft Zukunft im ländlichen Raum und ist Voraussetzung für zeitgemäßes Lernen, für erfolgreiche Unternehmen und Selbstständige und für Menschen, die hier wohnen oder die es hierherzieht“.
Wittberg ergänzt weiter dazu: „Die Bedeutung des Projekts wird ein Jeder in der Zukunft sofort feststellen. Mit dem Ausbau verschwinden die „weißen Flecken“ im Breitbandnetz des Landkreises. Dort waren nur Internetgeschwindigkeiten bis zu 30 Mbit/s oder weniger möglich. Nach dem Ausbau werden es mindestens 100 Mbit/s im Download sein. Das Ziel ist die Versorgung mit schnellem Internet, bei Bedarf auch mit hohen symmetrischen Bandbreiten (größer als 1 GBit/s). Entlegene Gebäude, die aus wirtschaftlichen Gründen für private Anbieter uninteressant sind, mit Glasfaser anschließen, würde als Nachverdichtung im Bedarfsfall dann unter der Federführung des Breitbandbetriebes (Infrastrukturgesellschaft) erfolgen.“
Die Tiefbauarbeiten im Förderprojekt werden nach europaweiter Ausschreibung durch Firma Aytac Bau GmbH aus Darmstadt und der Glasfasereinzug und Montage der Endkomponenten durch Firma Emrah-Bau GmbH aus Groß-Bieberau realisiert. Die SPD-Fraktion bittet die Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde um Verständnis bei Behinderungen für die zurzeit durchgeführten Bauarbeiten.
Zur allgemeinen Information zeigt die Karte (Herausgeber Landkreis Wolfenbüttel) die aktuellen und neu zu verlegenden Trassenverläufe in der Gemeinde Cremlingen.
