Am vergangenen Montag begrüßte Thomas Klusmann nicht nur die Mitglieder des SPD-Ortsvereins, sondern auch die neue Bundestagsabgeordnete Dunja Kreiser und ihren möglichen Nachfolger im Landtag, Jan Schröder aus Wolfenbüttel.
Mit ihrem Arbeitsschwerpunkt `Innenpolitik und Heimat´ will Dunja Kreiser (MdB) besonders im ländlichen Raum gleichwertige Lebensverhältnisse erreichen. Die Digitalisierung der Verwaltung müsse noch zügiger vorangehen, damit man viele Wege zur Gemeinde digital ersetzen kann. Auch will sie eine bessere Ausrüstung im Digitalfunk der Katastrophenschutzdienste erreichen. Dieser Bedarf hätte die Flutkatastrophe im Sommer letzten Jahres deutlich gezeigt sowie der missglückte Sirenentesttag. Der `schlanke Staat´ hat seine Grenzen und offenbart auch Nachteile.
Für die Unterstützung hier in ihrem Wahlkreis spricht sie gerade auf einer Rundreise mit allen hauptamtlichen Bürgermeistern, um möglichst viele Probleme mit nach Berlin mitzunehmen und dort einer Lösung zukommen zu lassen. Der Bahnhof in Weddel, der nach dem Ausbau der Weddeler Schleife ein wichtiger Pendlerbahnhof wird, müsse dringend aufgerüstet werden und da sei sie schon im Gespräch mit der Deutschen Bahn. Positive Signale habe sie aus der Gemeinde Cremlingen erhalten, denn dieses Thema würde auch auf der Gemeindeebene bewegt.
Herausgefiltert haben sich bislang die fehlenden Fachkräfte in der Wirtschaft und Verwaltung. Zudem macht ihr der zukünftige Mangel an päd. MitarbeiterInnen in den Ganztagsschulen Sorge, die ab 2026 überall umgesetzt werden müssen. Wichtig wäre auch die Veränderung auf dem Arbeitsmarkt vorwegzunehmen, denn die Rentenwelle der Baby-Boomer läuft jetzt an. Zudem klagen Industrie und Handwerk berechtigt über unbesetzte Stellen, die die wirtschaftliche Entwicklung lähmten.
Auch die Inklusion müsse weiterentwickelt werden, denn die hört nicht nach der Schule auf. Eine Ausbildung und reguläre Arbeit in den Betrieben kämen noch zu selten auf Menschen mit Unterstützungsbedarf zu. Da sehe die Bundestagabgeordnete viele Betriebe noch in einer zögerlichen Rolle, denn bereits bestehende Unterstützungsmittel würden hier noch zu wenig abgefragt. Die Bezahlung nach Mindestlohn seinen zukünftig noch wichtiger, damit diese Menschen eine Anerkennung für ihre Leistung erfahren, da sie in regulären Betrieben arbeiten.
Jan Schröder, der für die SPD in den Landtag einziehen möchte, stimmte dem ausdrücklich zu, denn er kenne diese Situation aus seiner beruflichen Perspektive als Berufsberater im Arbeitsamt. Die Trendumkehrhin zu einer guten Ausbildung in Handwerk, Industrie und Handel wäre wünschenswert, aber leider wenig wahrscheinlich. Immer noch beherrscht der „Trend zum Abitur“ die Landschaft. Dennoch sieht er auch positive Entwicklungen, denn die Flüchtlinge von 2015 würden sich immer besser integrieren und tendieren deutlich mehr in den Industrie- und Handwerksbereich. Nachqualifizierungen und die Förderungen im sprachlichen Bereich würden diesen positiven Trend unterstützen. Vielleicht kann man daraus weitere Lehren ziehen.
Die beiden Gäste und der SPD- Ortsverein waren sich darin einig, dass sie sich über den SPD-Bundeskanzler und die erste Bundesinnenministerin freuen. Über die Wiederwahl des Bundespräsidenten wären sie sehr glücklich, wenn es so weit ist.
Text: A. Hettwer